
Matrix Reloaded Teil 2 von 2003
Fast 24 Jahre ist es her, dass „Matrix“ (1999) aus dem Nichts auftauchte – und die Kinowelt erschütterte. Ohne Marketing-Kampagne und weitgehend ignoriert von der Kritik entwickelte sich die Geschichte des Hackers Neo, der erfährt, dass sein Leben nur eine computergenerierte Scheinwelt ist, und der sich als „Auserwählter“ dem Kampf gegen die herrschenden Maschinen stellt, zum globalen Phänomen. In dieser apokalyptischen Zukunftsvision, in der Menschen als Batterien für Maschinen „gezüchtet“ werden und die gespickt ist mit Zitaten aus Religion, Mystik und Philosophie, entdeckten die Zuschauer immer neue Wendungen und Geheimnisse. Der Kinogänger wird bei dem Science-Fiction-Film an die Grenzen des Vorstell- und Wahrnehmbaren geführt.
Die Dreharbeiten in Australien gerieten allerdings schnell zum Albtraum: Erst brach sich Laurence Fishburne ein paar Rippen, dann Carrie-Anne Moss das Bein. Dann starb Gloria Foster, 64, die als freundliches „Orakel“ hilft im Kampf gegen die Computer, und kurz darauf verunglückte die Popsängerin Aaliyah, 22, die bereits für ein paar Aufnahmen als Rebellin vor der Kamera gestanden hatte, tödlich.
Die Story fügt sich nahtlos an den ersten Teil MATRIX an: Die Menschen haben vor langer Zeit den Kampf gegen intelligente Maschinen verloren und werden von ihnen körperlich ausgebeutet. Ein gigantisches Computerprogramm – die Matrix – ersetzt diesen Sklaven das Bewusstsein. Neo (Keanu Reeves) ist wirklich „der Eine“, der Auserwählte, der mit übermenschlichen Kräften die Menschheit befreien könnte. Gemeinsam mit seiner Geliebten Trinity (Carrie-Anne Moss) und Captain Morpheus muss er aber zuerst die Rebellenstadt Zion retten, der ein Killerangriff der Maschinen bevorsteht.
Tiefsitzendes Bedürfnis nach Sinnsuche
Eingeschworene Fans schauten sich den Film nicht zwei-, sondern gleich zwölfmal an. In einer Zeit, in der sich das Internet wie ein Ölteppich ausbreitete und jeden Tag neue Verschwörungstheorien um die Welt schickt, einer Zeit, da sich in den westlichen Großstädten eine gleichgeschaltete Monokultur aus McDonald’s, Starbucks und Microsoft, Facebook und Google etabliert hat, befriedigt das paranoide Cyber-Drama ein tiefsitzendes Bedürfnis nach Sinnsuche und Antworten – selbst wenn diese nur auf einer Kinoleinwand, bei Netflix oder sonst wo ausgegeben werden.
Der Christian Science Monitor (CSM) beschäftigt sich in einem Artikel mit der religiösen Komponente der Warner Bros.-Trilogie Matrix. Grundsätzlich – so die Meinung verschiedenster Experten – können alle Religionen ihre eigenen Leitmotive in „Matrix“ entdecken. Aber, so einige Theologen, würde „Matrix“ im Gegensatz zu anderen Filmen, die auf den Werten des christlichen Glaubens basieren, direkt das Herz der christlichen Identität ansprechen. Das Filmscript erscheint dabei als Mischung aus platonischer Philosophie, griechischer Mythologie, Buddhismus und postmodernen Elementen.
Religion oder Blasphemie?
Glenn Yeffeth, Autor des Buches „Taking the red Pill“: Science, Philosophie und Religion in der Matrix, meint aus christlicher Sicht zwei unterschiedliche Deutungsmöglichkeiten des Films zu erkennen: Zum einen könnte man es als eine Nacherzählung des Lebens von Jesus Christus interpretieren, zum anderen als einen sehr brutalen Film mit viel Blasphemie und atheistischen Motiven. Mittlerweile finden sich schon einige Bücher zum Thema „Religion und Philosophie in Matrix“ – einen Überblick finden Sie unter http://www.ursasoft.com/matrix
So bringe ich zum besseren Verständnis den zweiten Teil der „Matrix Reloaded.“ – Falls Sie den Teil 1 MATRIX bereits gesehen haben. Falls nicht schreiben sie mir. – Was sie daraus interpretieren, bleibt letztlich ihrer Phantasie, Beurteilungskraft und ihres Wissens darüber überlassen. – Weiter MATRIX RELOADED, ebenfalls im gleichen Jahr 2003 und MATRIX RESURRECTION aus dem Jahr 2021 werden demnächst folgen.
2003: „Animatrix“
Man sieht: Die „Matrix“ – Filmreihe ist nicht nur wegen ihrer philosophischen Ansätze kompliziert. Auch die Reihenfolge der „Matrix“-Filme kann schnell unübersichtlich werden – zumindest, wenn „Animatrix“ (2003) im Spiel ist.
Deshalb ist es speziell für Neulinge am besten mit Neo und „Matrix“ (1999) in die Geschichte einzusteigen und anschließend die Fortsetzungen zu gucken. – Wobei ich jedoch davon ausgehe, dass die Meisten von ihnen Teil 1 Matrix und Neo´s Werdegang wie er zur Matrix kam, zumindest schon einmal gehört haben.
Die Kurzfilmsammlung „Animatrix“ (2003) kann dann problemlos nach Teil 1 oder zwischen „Matrix Reloaded“ (2003) und „Matrix Revolutions“ (2003) geschaut werden. Denn auch ohne die Animationsfilme, die vor „Matrix“ (1999) spielen, kann man der Handlung der Realfilme folgen.
Die inhaltlich chronologische Variante könnte wiederum schnell zu Verwirrungen führen, da man so nicht mit Neo und seiner Geschichte beginnt, die ja den eigentlichen Kern der „Matrix“ – Filme darstellt.
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